Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und verwandte Virusenzephalitiden (TBE, tick-borne encephalitis)

Factsheet

Was sind Frühsommer-Meningoenzephalitis und verwandte Virusenzephalitiden? 

Die TBE ist eine den Menschen befallende virale Infektionskrankheit, die das zentrale Nervensystem betrifft und in vielen Teilen Europas und Asiens vorkommt. Das Virus wird durch den Stich infizierter Zecken übertragen, die häufig in Waldgebieten zu finden sind. Die EU und der EWR melden jährlich durchschnittlich mehr als 3 000  Fälle von TBE. 

Symptoms of TBE

Welche Symptome treten bei FSME auf? 

Zeckenenzephalitis manifestiert sich meist als zweiphasige Erkrankung. Die erste Phase ist mit Symptomen verbunden, wie z. B.

  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Übelkeit 

Die zweite Phase betrifft das Nervensystem mit Symptomen einer Meningitis (Entzündung der Membran, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt) und/oder Enzephalitis (Entzündung des Gehirns).

Welche Komplikationen können bei FSME auftreten? 

FSME kann sich durch eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und der Membranen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben (Meningitis), zeigen. Folgende neurologische Komplikationen können z. B. auftreten:

  • Gedächtnisschwäche, Störungen der Konzentration und der allgemeinen kognitiven Funktion,
  • Muskelschwäche, Zittern, Koordinationsstörungen und unwillkürliche Bewegungen,
  • Taubheits- und Kribbelgefühle.

In einigen Fällen können bei Personen, die bereits an TBE erkrankt waren, die Symptome auch lang anhalten. Dazu gehören z. B.: 

  • chronische Müdigkeit
  • anhaltende kognitive Störungen
  • Beeinträchtigung der Motorik
  • sonstige neurologische Symptome
Tick biting leg - TBE spreads through bites from infected ticks

Wie verbreitet sich FSME? 

Das Virus wird in erster Linie durch den Stich infizierter Zecken auf den Menschen übertragen.  Das Virus kann von verschiedenen Zeckenarten übertragen werden. Zecken infizieren sich mit dem TBE-Virus, wenn sie von infizierten Tieren Blut saugen. Nachdem sie sich infiziert hat, kann die Zecke das Virus auf den Menschen übertragen, nachdem es sich an dessen Haut geheftet hat. Das Virus wird sehr schnell übertragen, daher sollten Zecken so schnell wie möglich mit einer Pinzette entfernt werden. 

Diese Zecken sind häufig in bewaldeten oder grasbewachsenen Gebieten zu finden, wo sie mit Menschen in Kontakt kommen können. Es sei darauf hingewiesen, dass TBE nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.

Bei wem besteht das Risiko einer FSME?

In Gebieten, in denen TBE häufig vorkommt, sind Menschen, die sich in ihrer Freizeit oder aus beruflichen Gründen im Freien aufhalten, wie z. B. bei der Jagd, beim Angeln, beim Zelten, beim Sammeln von Pilzen und Beeren, in der Forstwirtschaft, beim Orientierungslauf und in der Landwirtschaft, potenziell einem Infektionsrisiko durch TBEV-infizierte Zecken ausgesetzt.

Es gibt Belege dafür, dass ein Zeckenenzephalitis-Risiko auch bei Personen bestehen kann, die nicht pasteurisierte Milcherzeugnisse verzehren, da Fälle bei Personen beobachtet wurden, die Rohmilch von Ziegen verzehrt haben, die in Endemiegebieten leben vorkommt. 

Hiker getting TBE vaccine

Wie kann FSME/TBE vorgebeugt werden? 

Die Impfung ist das wirksamste Mittel zur Prävention einer TBE. 

Darüber hinaus kann das Risiko einer Infektion mit dem TBE-Virus verringert werden, indem Zeckenstiche vermieden werden:

  • durch die Verwendung von Zeckenschutzmitteln
  • durch das Tragen von langer Kleidung
  • nach Aktivitäten im Freien sollte der Körper auf Zecken abgesucht werden. Zecken sollten schnellstmöglich mit einer Pinzette entfernt werden.

Wie wird FSME behandelt?

Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen FSME. Die Behandlung beruht auf einer unterstützenden Behandlung. Wenn eine Meningitis, Enzephalitis oder Meningomyelitis auftritt, ist ein Krankenhausaufenthalt und eine symptomatische Behandlung erforderlich, z. B. Unterstützung der Atmung, Flüssigkeitszufuhr oder Verringerung der Schwellung im Gehirn.

Hinweis: Die in diesem Faktenblatt enthaltenen Informationen sind zur allgemeinen gesundheitlichen Aufklärung bestimmt und sollten die individuelle Beurteilung durch einen Angehörigen der Gesundheitsberufe nicht ersetzen.